Die Erwin K. Biographie

... oder so ...

 

Der Bulle von Tölz?
Kein Vergleich. Ich bin dicker.
Detektiv Conan?
Kein Vergleich. Ich bin schlauer.
Herr der Ringe?
Kein Vergleich. Diese Geschichte ist besser.

Mord ist mein Hobby. Man nennt mich, auf Grund meines überdurchschnittlichen Gewichtes, die Hauptrolle. Ich bin 17 Menschenjahre alt und gehe noch zur Schule. Ich habe einen Durchmesser von 1,70 m. Wie ich erwähnt habe, ist Mord mein Hobby. Ich rede nicht von Selbstmord, sondern ich meine, dass es mein Hobby ist, Morde aufzuklären. Ich bin nicht bewaffnet oder so, aber ich habe einen Kaktus und der sticht. Und ich besitze einen Akku-Schrauber von Bosch, den ich bei Bedrohungen einsetze. Und jetzt endlich beginnt die Geschichte.

Es war Freitag, der 26.. Das ist doppelt so schlimm wie Freitag, der 13..
An diesem Tag wurde eine Leiche in meiner Schule gefunden. Der wahrscheinlich Ermordete ging sogar in meine Klasse: Erwin K. aus Wodiezwergehausen. Er trug eine Klobrille von Fielmann. Eigentlich habe ich ihn nicht gemocht, denn er war ein Streber und hatte mich nie abschauen lassen.

Die Putzfrau schrie, als sie die Streberleiche in der Schneebesenkammer des Schreckens fand. Sofort eilten viele Schüler zum Tatort. Es war sehr laut. Ich drängelte mich an allen vorbei und betrachtete das Opfer. Der Anblick war grausam! Es waren 13 Leichenteile!
“Der Täter muss eine Axt benutzt haben“, rief jemand direkt hinter mir. Ich drehte mich um und erkannte meine härtesten Konkurrenten: Tim, Karl, Klößchen, Gabi - die TKKG. Hatten sie schon eine heiße Spur?

Aha! Auf dem Boden entdeckte ich die Patrone einer Magnum-Mandel in der „Exotic“ Ausführung, die neueste Waffe auf dem Markt. “Diese Sauerei kann keine Pistole angerichtet haben“, murmelte ich. Schweigend steckte ich die Kugel in meine kugelsichere Jackentasche. Hier war die Kugel sicher. Unbemerkt verließ ich den Ort des Grauens.

Am Nachmittag brachte ich das Geschoss in das Labor von Professor Eich, der es nach Fingerabdrücken untersuchen sollte. Dieser sagte aber, dass das etwas länger brauchen würde, weil er heute Abend erst noch auf einen Medizinball müsse. Er versprach mir das Ergebnis am Montag mitzuteilen.

Mittlerweile war es draußen finster geworden. Ich entschloss mich, nochmals zum Tatort zu gehen.

Die Schule war nicht weit vom Labor entfernt. Ich musste nur an ein paar Purzelbäumen vorbei und dann über eine Eselsbrücke. Vor der verdunkelten Schule fegte Hausmeister Krause das Urlaub zusammen. Mir fiel ein, dass das Schulgebäude um diese Zeit abgesperrt war.
Doch ich hatte zum Glück Glück. Der Hausmeister schien darin noch etwas erledigen zu müssen. Er schloss eine Tür auf und verschwand im Schulgebäude, dadurch konnte ich mich unbemerkt zur Besenkammer schleichen.

Gott sei Dank hatte ich meine Apfeltaschenlampe dabei, so konnte ich erkennen, dass die Leichenteile und das Blut schon weg waren. Waren hier noch Beweisstücke zu finden? Ich sah etwas Leuchtendes auf dem Boden. Ich wollte es aufheben, doch dann hörte ich Schritte. “Wer ist da?“ rief ich. Keine Antwort. Ich hatte Angst. Die Schritte kamen immer näher. Verzweifelt drehte ich mich mit der Taschenlampe in alle Richtungen. Da war doch was. Glänzende Augen einer schwarzen Gestalt. Ich hielt die Luft an. Ich spürte Schweiß auf meiner Stirn. Plötzlich flammte das Licht auf.
Langsam drehte ich mich um und sah einen Jungen, der eine Pistole auf mich richtete. Peng! Der Junge schoss, ich schrie.
Schockiert hielt Karl aus der TKKG seine Pistole in der Hand.
Dieser Tollpatsch hatte mich nicht getroffen.
Er begann zu erklären: “Ach so. Du bist es. Habe ich dich verletzt? Ich bin hierher gekommen, um zu ermitteln.“
„Woher hast du die Magnum-Mandel „Exotic“-Version?“ fragte ich.
„Von meinem Urgroßvater “ stammelte Karl.
„Genial“, dachte ich, „vielleicht habe ich den Fall schon bald gelöst! Karl hat sich mit dieser Aussage sehr verdächtig gemacht.“
Beide standen wir jetzt in der Schneebesenkammer.
Ich blickte auf die Stelle, wo das glänzende Teil am Boden gelegen hatte.
Es war verschwunden.

Am Montag ging ich vor der Schule zu Professor Eich, um mir die Ergebnisse abzuholen. Die Tür war offen. Ich betrat sein Labor. „Hallo?“ rief ich, „Professor Eich?“ Niemand antwortete. Ich schritt an vielen Reagenzgläsern und Säuren vorbei. Igitt. Ich war in eine Pfütze getreten, in eine Blutpfütze. Reglos lag Professor Eich am Boden. Er war tot. Ein Zettel lag auf der Leiche. Ich hob ihn auf und las: „Geh zur Schule! Da wartet noch eine Überraschung auf dich. Wer ich bin? Ich bin der Tintenkiller.“
Der Tintenkiller – das passte zu Karl!
In Panik lief ich zur Schule. Ich war sehr früh dran. Kaum jemand hielt sich in der Schule auf.
Ich ging geradewegs zur Schneebesenkammer, wo bereits die gesamte TKKG versammelt war. Aber wo war Karl?
Nirgends konnte ich ihn sehen. Starr vor Entsetzen schaute ich auf den Boden der Scheebesenkammer. Dort lag Karl! Er war tot!

Wütend kreischte ich: „Ich hasse das Wort Tod. Ich weiß nie, wann man es mit „t“ oder mit „d“ schreibt. Genauso sehr hasse ich diesen Fall!“

Ich brauchte etwas, um mich zu beruhigen.
Ich hatte keine Lust mehr in die Schule zu gehen und machte blau.
Als gläubiger Jedi entschied ich, zur Joda-Kirche zu gehen, um zu beten. Auf dem Weg dorthin bemerkte ich, dass mich jemand verfolgte. Mein Herz klopfte. Der Verfolger kam immer näher. Ich wagte es nicht mich umzudrehen. Plötzlich blieb er genau neben mir stehen. Ich konnte ihm nicht ins Gesicht zu sehen. Ich hatte so große Angst, dass mir schwindelig wurde. Mit leiser Stimme begann er zu sprechen. Er sprach so leise, dass ich nur das Wort Tintenkiller verstand. Ich schauderte und alles fing an vor meinen Augen zu verschwimmen. Langsam holte er eine Waffe aus seiner Hosentasche und zielte auf mich. Ich konnte nur noch schreien.

„Alles in Ordnung?“ ,fragte der Verfolger. Langsam wurde wieder alles klar. Ich sah einen jungen Mann, der mir einen Tintenkiller reichte. Ich holte tief Luft und war erleichtert. „Du hast deinen Tintenkiller verloren“ ,sagte der Verfolger. Ich nahm den Tintenkiller und bedankte mich.

Nach 3 Stunden beten ging ich nach Hause, legte mich ins Bett und fing an meine Lektüre zu lesen: die neue Ausgabe des Telefonbuchs.
Völlig unerwartet klingelte das Telefon. Es war schon 10 Uhr.
Vorsichtig hielt ich mir den Hörer ans Ohr.
„What´s up?“ brüllte der Anrufer mit einer Stimme, die ich irgendwo her kannte, ins Telefon. Ich wusste aber nicht woher.
Der Anrufer sprach weiter: „ Ich muss dir etwas Kompliziertes erklären. Also,...“
Ich unterbrach ihn: „Sag erst mal, wie du heißt!“
Er antwortete: „Erkennst du mich nicht? Ich bin es, Jens L. aus der Einbahnstraße, Hausnummer 2.“
Ich war erleichtert. Ich hatte schon befürchtet, dass es der Tintenkiller war. Jens war ein Streber aus meiner Klasse.
Jens redete weiter: „Es kam zu einer Komplikation bei der Chemie Fleißaufgabe. Ich habe nämlich das Eisensulfid mit den Kristallblumen, die Blumensorte, die ich selbst gezüchtet habe, ohne Joghurtbecher angezündet und es geschah Folgendes: Erst schmolz die Masse und dann...“
Gelangweilt legte ich auf.

Lehrer hätten unter diesen Abschnitt „Zusammenhang herstellen“ geschrieben.
Doch nicht alles in einer Geschichte muss mit der eigentlichen Handlung zu tun haben.

Der nächste Tag war der schlimmste Tag in meinem Leben!
Als ich an diesem Tag vor dem Unterrichtsbeginn zur Besenkammer schauen wollte, war ich nicht der erste. Heute war eine Menschenmenge um und in der Kammer. Es war wie bei einem Kammerkonzert. Aufgeregt drängelte ich mich nach vorne. Dort stand Klößchen neben 2 Leichen. Die Leichen waren die Körper von Gabi Glöckner und Tim.
Klößchen begann zu stottern: „Ich ... ich .... ich war es!“
„Du warst was?“ kreischte die Menge.
Mit Tränen in den Augen antwortete er: „Ich ... ich bin der Mörder von Gabi, Karl, Tim, Professor Eich und von Erwin K.!“

Da war doch was faul. Ich glaubte ihm kein Wort. Der Täter hatte Klößchen erpresst, damit er das sagt!
Klößchen ein Mörder? Das passte nicht. Wieso sollte er zugeben, dass er ein Mörder war? Alle, die versucht haben den Mord aufzuklären, waren jetzt erledigt, außer mir. Dann war ich wohl als nächster dran.

Also, ich muss den Täter echt loben.
Keiner kann ihm den Mord nachweisen.
Er hat alle in die Irre geführt.
Ich hätte es nicht besser machen können.

Wusstet ihr, dass es bei jedem Krimi gleich ist?
Es wird jemand umgebracht.
Einer wird als Mörder verdächtigt.
Doch zum Schluss ist es jemand, der von fast niemandem verdächtigt wird.
Das ist die langweilige Basis eines Krimis!
Das ist nicht abwechslungsreich und gibt den Lesern oft ein falsches Bild der Realität. In Wirklichkeit werden endlos viele Morde nie aufgeklärt. Genau so, wie in dieser Geschichte.
Hart für manche Leser, aber realistisch. Hey, wenn dir dieses Ende nicht gefällt, solltest du lieber keine Krimis lesen.
Was?
Du liest ja immer noch!
Jetzt ist aber Schluss!